Beide Haustypen haben eine dreiteilige Grundaufteilung. Von der terrassenartigen Vorschwelle (Böschung oder Auffüllung) betritt man die Diele, die den mittleren Teil des Hauses einnimmt. Im hinteren Teil des Hauses befand sich oft eine nicht abgeteilte "schwarze Küche", in welcher die Hausfrau am offenen Feuer kochte und den Ofen samt Kachelofen in der Stube beheizte. Aus der Diele betrat man auch den Hauptwohnraum – die große Stube. Sie füllte den gesamten Stirnbereich des Hauses aus. Aus der Diele gelangte man auch in eine Kammer, die als Speisekammer, Kleiderkammer oder auch als Altenteil (Ausgedinge) diente. Neben der Kammer befand sich der Stall, den man aber oft nur von der Vorschwelle betreten konnte. Im hinteren Teil des Hauses befand sich der Schuppen oder die zur Lagerung von Heu, Stroh oder Holz dienende Scheune. Oft war die Stube innen unterteilt, wodurch ein kleinerer Raum mit einem Fenster entstand – die Stube für den Ausgedinger. Die Wände sind aus Holzbalken gezimmert, die anfangs sogar von unterschiedlich großem Durchmesser waren. Der Eckverband ist glatt, mit Ausnahme der Balkenköpfe des oberen Kranzes, der vorragt. Hierdurch wurde nicht nur der gesamte Bau gefestigt, vor allem aber war so möglich, den Giebel vorspringend vor der Außenwand zu errichten. Die Fugen wurden mit gestampftem Moos oder Stroh ausgestopft und anschließend mit Lehmestrich mit beigemischter Spreu oder Stroh (Strohlehmestrich) verschmiert. Zuletzt wurden die Fugen mit Kalk getüncht. Später wurden die gezimmerten Hütten auch mit Farbanstrichen oder Zierlatten verziert.
Volkstümliche Architektur des Riesengebirges
Typisch für die Riesengebirgsregion sind seine holzgezimmerten Häuser. Man unterscheidet zwischen zwei Grundtypen: dem gezimmerten Haus des Isergebiets (Pojizeří - westlicher Teil des Riesengebirges) und dem gezimmerten Haus des Riesengebirgsvorlandes (östlicher Teil des Riesengebirges). Das Haus vom Isergebietstyp hat einen einfachen Grundriss, jedoch reich verzierte Dachgiebel, die in zwei bis vier Bänder aufgeteilt sind.
Ganz besondere Beispiele der volkstümlichen Architektur sind sog. Holzklobenbauten, deren Wände aus entrindeten Holzscheiten oder runden Kloben errichtet wurde, ähnlich wie man einen Holzstoß aufschlichtet. Alles wurde dann mit einem Kalk-Sägespäne-Mörtel verbunden. Die Ecken bewehren abwechselnd übereinander gelegte kurze Balken. Nach dem Verputzen ist solch ein Bau nicht von einem gemauerten Bau zu unterscheiden. Die Hütten haben zumeist Dübelbaumdecken, die jeweils mit einer Schicht Lehmestrich bedeckt sind, die auch als Brandschutzisolierung dient. Sie haben zweiflüglige Fenster, die nach außen geöffnet werden und oft mit einer Lüftungsscheibe versehen sind. Im Winter wurden jeweils einflüglige, nicht zu öffnende Innenfenster eingesetzt. Je nachdem, in welcher Epoche das Haus gezimmert wurde, war die Fensterlaibung oft mit weißer Farbe gestrichen. Die Dächer sind zumeist Satteldächer, häufig mit Heubodengaube, durch die das Heu direkt auf dem Heuboden eingebracht und verstaut wurde.
Die Giebel dieser Hütten haben mannigfaltige Formen und verweisen in ihrer Machart auf den jeweiligen Typ des gezimmerten Hauses. Die ältesten Häuser waren mit Schindel verkleidet oder mit baumkantigen, übereinander verlegten Bohlen verschalt. Später wurden sie mit breiten Brettern verkleidet, wobei die Fugen mit Latten verdeckt wurden. Die Giebelspitze bildet entweder eine kleine Krüppelwalm oder ein prismatischer Klinker. Als Unteransicht des Klinkers oder der Krüppelwalm diente oft ein so genanntes Einschubbrett, so etwas wie der "Taufschein" des Hauses. Es trug gewöhnlich eine Inschrift mit den Namen des Bau- und Zimmermeisters, mit dem Fertigstellungsdatum und ein Gebet.