3) Riesengebirgischer „Pilzkuba“ (Pilz-graupengericht Jakob)
- Was wäre das Weihnachtsfest ohne seine uralten Bräuche. Und altböhmischer Pilzkuba – überbackene Graupen mit Pilzen – darf dabei keinesfalls fehlen. Am Heiligabend braucht man gar nicht Mittag zu essen, dann muss man allerdings gespannt die Ankunft des goldenen Schweinchens abwarten – oder man kann traditionelle Pilz-Kuba ausprobieren. Denn diese beherrschte die weihnachtliche Festtafel unserer Vorfahren zu Zeiten, als an Karpfen oder Schnitzel mit Kartoffelsalat überhaupt noch nicht zu denken war. Mancherorts wurde diese beliebte Speise auch schwarzer Kuba genannt, in Anspielung auf die große Menge getrockneter Pilze, die bei der Zubereitung verwendet wurden.
Rezept:
- 8 Semmeln
- ½ l Milch
- 8 Eier
- 150 g Zwiebel
- Majoran, eine Messerspitze zerriebenes Neugewürz
- Kümmel
- 5 Knoblauchzehen
- 250 g durchwachsenes Räucherfleisch
- Salz, Pfeffer
- 150 g getrocknete Pilze
Die am Vortag in Würfel geschnittenen Semmeln in der Milch einweichen, in der man vorher die Eier verrührt hat. Das Räucherfleisch mahlen, die zerschnittene Zwiebel dazu tun und alles kurz bräunen. Dann zu den eingeweichten Semmeln dazu tun, salzen und mit Gewürz und Knoblauch abschmecken. Die eingeweichten und gekochten Pilze ausdrücken und ebenfalls mahlen und der Grundmasse zugeben. In einem mit Fett ausgestrichene Pfanne tun und in der Backröhre goldbraun backen.
4) Riesengebirgische suppe „Oukrop“
- Eine schlichte und würzige Brotsuppe mit Kümmel und Knoblauch.
Rezept:
- Brot
- Butter
- Kümmel
- Salz
- Knoblauch
- Majoran
- Schnittlauch
- Wasser
In das siedende Wasser Kümmel dazu tun und eine Weile kochen lassen. Während man den Kümmel eine Weile kochen lässt, tut man in jeden tiefen Teller eine zerquetschte Knoblauchzehe (wer mag, auch mehr), eine Brise Salz, ein Stückchen Butter und eine zu Krumen (Stückchen) zerpflückte Scheibe Brot. Alles wird anschließend mit dem Kümmelwasser übergossen und mit frischem Majoran und Schnittlauch gewürzt.
5) Altböhmische Krautpuffer sog. „Zelníky“
Rezept:
- 500 g feines Mehl
- 150 g Fett
- 400 g Sauerkraut, ausgedrückt und klein geschnitten
- 2 Eier, eines davon geschlagen
- eine Handvoll frisch gehackten Majoran
- Salz
Das Mehl mit dem Fett, dem zerkleinerten Sauerkraut und einem Ei auf dem Kuchenbrett auskneten. Einen etwa halben Zentimeter dicken Fladen/Puffer auswalken. Den Puffer mit dem Nudelholz auf das Blech übertragen, in Quadrate schneiden, mit dem geschlagenen Ei bestreichen und mit Majoran bestreuen. Bei 200 Grad Ofenhitze goldbraun backen. Die einzelnen Quadrate mit einem Messer voneinander trennen.
6) Kartoffelnockerl – Kucmoch
- Herkömmlicher regionaler süßer Leckerbissen aus Kartoffelteig.
Rezept:
- 1 kilo Kartoffeln
- 200 g grobes Mehl
- 80 g Fett (oder auch Öl oder Butter)
- 30 g Mohn
- 30 g Puderzucker
- Salz
Die geschälten und in Scheiben zerschnittenen Kartoffeln in nur leicht salzigem Wasser gar, aber nicht zu weich kochen lassen. Nach dem Kochen das Kartoffelwasser abseihen und in ein Gefäß gießen, die Kartoffelstücke mit Mehl bestreuen, mit dem Kochlöffel ein paar Löcher bis zum Boden stechen und ein wenig vom Kartoffelwasser dazugießen (bis zur halben Höhe der Kartoffeln) und auf einer warmen Kochplatte (am Herdrand) gut abgedeckt circa 10 Minuten durchdämpfen. Dann das überflüssige Wasser abgießen, die Kartoffeln mit dem Mehl gründlich zerquetschen und so vermengen, dass der Teig für die Nockerl (Škubanky – sprich Schkubanky) glatt und zäh ist. Aus diesem Teig dann die "Škubanky" mit einem vorher in ausgelassenem Fett eingetauchten Esslöffel herausstechen, mit Fett übergießen und mit Mohn und Puderzucker bestreuen.
7) Muzika
Kompott aus Trockenobst.
- Getrocknete Zwetschgen
- Getrockneter Birnen
- Getrocknete Äpfel
Das Trockenobst wird einen Tag im Voraus eingeweicht und nun kurz gekocht. Kühl servieren.