Riesengebirgsbauden
Wenn die Geschichte des Riesengebirges in einem einzigartig ist, dann in seinen einsamen menschlichen Behausungen hoch oben in den Bergen – den allein oder verstreut in Gruppen auf Wiesenenklaven (Almen) stehenden Bauden. Die ursprünglichen Sennhütten, wohin die Landwirte ihr Vieh zur Sömmerung auf die Bergweiden zu treiben pflegten, mauserten sich ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zu ganzjährig bewohnten Behausungen der Baudler. Der ständige Hunger nach mehr Land, im Riesengebirge vor allem nach Weideland, sprich Gras und Heu, trieb die menschlichen Behausungen immer höher in die Berge, bis zur Waldgrenze, ja sogar über diese hinaus. Als immer mehr naturhungrige Touristen in die Berge strömten, um die Schönheit des Riesengebirges zu bewundern, wandelten sich die Bauden zuerst zu schlichten Gasthäusern und Herbergen, wo man den Wanderern die schlichte Kost der Bergler auftischte – Brot, Butter, Milch und Quark. Insgeheim begann hierdurch die große Wandlung der Bauden zu Fremdenverkehrseinrichtungen. Als erstes wurden an die schlichten, holzgezimmerten Häusern Glasveranden und später völlig neue Gebäudeteile mit Gästezimmern und Gaststube angebaut. Die ursprünglichen Baudler hielten weiterhin Vieh, boten ihre eigenen Milchprodukte an, bewirtschafteten ihre Bergwiesen (Almen) und pflegten die umliegenden Landschaft auf die Weise ihrer Vorfahren – liebevoll wie Gärten. (Text Miloslav Bartoš)
Die Kammbauden im Riesengebirge erlebten im Laufe der Jahrhunderte nicht nur glanzvolle, sondern auch unrühmliche Zeiten. Mit der Zeit verschwanden jedoch die ‚Rucksacktouristen‘, die sich mit hausgebackenem Brot, Milch und Käse und einer schlichten Unterkunft begnügten. Wo sind die Zeiten, als Scharen von Wanderern bei jedem Wetter die rundlichen Gipfel der höchsten tschechischen Berge durchkreuzten, immer den Reisepass parat, falls sie von einem Grenzer am Weg der polnisch-tschechischen Freundschaft zur Passkontrolle angehalten wurde. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorüber. Orte, die nicht mit dem Auto zu erreichen sind, sind für viele moderne ‚Touristen‘ nicht mehr „in“. Immer seltener trifft man echte Wanderfreunde, die Jahr für Jahr an die gleichen Orte zurückkehren, um sich an der Riesengebirgsnatur und ihren herrlichen Winkeln zu ergötzen, anschließend in einer gastlichen Baude ggf. in einem Berghotel einkehren, um ihre hübsche, alte Architektur zu bewundern und dabei einen bescheidenen Imbiss zu verspeisen… Dennoch – solche Naturfreunde gibt es noch, bei uns, genauso wie bei Ihnen. Hin und wieder kommen sie bei Tourismusmessen an unserem Ausstellungsstand vorbei und interessieren sich für heutige Unterkunfts- und Imbissmöglichkeiten auf dem Kämmen. Andere hängen nostalgischen Erinnerungen an gute alte Zeiten nach, an Bauden und Hütten, die inzwischen verschwunden sind.
Wir laden Sie herzlich in eine der folgenden Riesengebirgsbauden ein. Ihre Aufzählung ist längst nicht vollständig, hier nur die wohl beliebtesten.
- Mumlavská bouda - Mummelfallbaude
- Vosecká bouda - Wosseckerbaude
- Labská bouda - Elbfallbaude
- Martinova bouda - Martinsbaude
- Petrova bouda - Peterbaude
- Erlebachova bouda - Erlebachbaude
- Luční bouda - Wiesenbaude
- Výrovka - Geiergucke
- Bouda v Obřím dole - Riesengrundbaude
- Hoffmanova bouda - Hofmannsbaude
Ausflugsziele und -routen in der Umgebung
No results.