Kunčice nad Labem

Der Ort Kunčice nad Labem ist im Riesengebirgsvorland gelegen, in einem Tal, das von der Elbe geformt wurde. Zu beiden Seiten des Tales zieht sich ein bewaldeter Hang hin. Oberhalb der Elbe, die dem Ort seinen Gestalt verlieh und gleichzeitig die Grenze zum Nachbarort Horní Kalná bildet, führt ein uralter Weg aus dem 12. Jahrhundert entlang – „Kalenská příčnice“ genannt.

Der Ort hat eine verkehrsmäßig günstige Lage für Ausflüge ins Riesengebirge und Umgebung. So gibt es Bahnverbindungen nach Trutnov bzw. Svoboda nad Úpou, in den Gebirgsort Rokytnice nad Jizerou, in die Stadt Vrchlabí, samt Busverbindung nach Špindlerův Mlýn.

Die Anfänge des Ortes sind eng mit dem im 13. Jahrhundert gegründeten Benediktinerkloster der „Propstei Wrchlab“ verbunden. Patronin der Propstei war die böhmische Königin Kunhuta, von der aller Wahrscheinlichkeit nach der Ort auch seinen Namen bekam.

Marienkapelle

Bedeutendstes Baudenkmal von Kunčice ist die Kapelle der Jungfrau Maria. Die ursprüngliche klassizistische Steinkapelle wurde im Jahre 1847 erbaut, mit maßgeblicher Unterstützung durch Jan Křikava, den Verwalter der Hohenelber Herrschaft. Die Kapelle war jedoch dem Bedarf der Gemeinde nicht lange gewachsen, deshalb wurde sie 1906 nach dem Vorbild der Kapelle in Klášterská Lhota um den interessanten Anbau eines Fachwerkschiffes erweitert. Die Marienkapelle in Kunčice nad Labem steht unweit der Schule, linkerhand der Straße nach Hostinné (Arnau). Die Kapelle ist ein klassischer Bau aus rotem Sandstein mit dreiseitigem Abschluss, der im Innern jedoch einen Halbkreis beschreibt. Die Ecken des Abschlusses betonen flache Pilaster. Die Kapelle hat Platzlgewölbe, ihr Abschluss Nischengewölbe (Konche). Die Kapelle erhellen beidseitig halbrunde Fenster. Aus dem Dachfirst strebt ein achteckiger Glockenturm mit Laterne und Pyramidendach.