Franziskanerkloster
Das Franziskanerkloster in Hostinné (Arnau) ist ein frühbarockes Bauwerk aus den Jahren 1677-1684, errichtet von Wolfgang Dientzenhofer nach Plänen des Baumeisters Martin Reiner. Im Erdgeschoss des Konvents befand sich einst die Klosterapotheke und im ersten Stock wurde 1728 ein Spital für Pilger und Arme eingerichtet. Das Kloster hatte zudem einen Gemüse- und Kräutergarten. Die Franziskaner stellten aus den herangezüchteten Kräutern heilsame Salben und Teesorten her, in Bienenstöcken züchteten sie Bienenvölker. Das Kloster diente dem Franziskanerorden bis 1950, dann wurde es von Mitgliedern der damaligen Staatssicherheit geräumt, die Ordensbrüder wurden in Internierungslager gebracht.
So verfiel das Kloster allmählich bis in jüngste Vergangenheit, 2012 erfuhr es dann seine gelungene Sanierung, was ihm den Titel „Bauwerk des Jahres“ einbrachte. In den historischen Räumlichkeiten des ersten Stocks des Klosters sind die ständigen Sammlungen des Städtischen Museums untergebracht. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Stadt Arnau – Hostinné ab der Besiedlung des Riesengebirgsvorlandes im 13. Jh. bis 1948 auf. Bemerkenswert ist die Kollektion handgeschnitzter Bienenstöcke. Im Ambitus des Klosters ist ein Ensemble großer Lünetten (Bogenfelder) aus dem 17. Jh. zu sehen, die Episoden aus dem Leben des heiligen Franziskus von Assisi darstellen. Die zweischiffige Klosterkirche „Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria“ birgt die „Galerie der Kunst der Antike“. Die ausgestellten Abgüsse antiker Plastiken aus dem Besitz der Prager Karls-Universität sind Teil einer der bedeutendsten europäischen Sammlungen, sie präsentieren eine Auswahl der besten Werke der antiken Bildhauerkunst. Die Klosteranlage birgt zudem auch die Stadtbibliothek.
Information
543 71 Hostinné